Beziehungsarbeit mit Eltern und Kind (Webseminar)
Eine machbare Herausforderung in der ergotherapeutischen Arbeit
Die Eltern-Kind-Beziehung ist heutzutage sehr stressanfällig: Es gibt in vielen Familien Streit, wenn die Kinder sich nicht den Erwartungen entsprechend entwickeln, Schwierigkeiten in der Schule auftreten und das Kind stundenlang mut- und lustlos an den Hausaufgaben sitzt. Machtkämpfe, Verweigerung und Tränen auf Seiten des Kindes sind oft keine Seltenheit. Die Eltern dagegen fühlen sich durch den gesellschaftlichen Druck in der Verantwortung, das Kind zu guten schulischen Leistungen zu bewegen. Sie messen außerdem nicht selten ihre elterliche Qualität an den erbrachten Leistungen ihrer Kinder. Die weit verbreitete Meinung, dass eine gelungene Schullaufbahn für die Zukunft und das Lebensglück des Kindes entscheidend sind, trägt dabei nicht zur Entspannung der familiären Situation bei.
Ergotherapeuten sind mit der Herausforderung konfrontiert, betroffenen Familien wieder die bedeutsamste Aufgabe bewusst zu machen: als Krafttankstelle für die Kinder da zu sein. Die Zeit, die Eltern und Kinder zusammen verbringen, prägen die Zuversicht und das Selbstwertgefühl des Kindes ein Leben lang.
In diesem Seminar erhalten die Teilnehmer das Handwerkszeug, diese Familien betätigungsfokussiert darin zu begleiten, einen gegenseitig anerkennenden und wohlwollenden Umgang miteinander zu finden. Als Kredo gilt: Vor der Erziehung kommt die Beziehung!
Neben dem Wissen um verschiedene Bindungsmuster und ihre Auswirkung auf Verhalten und Lernen, stehen Beziehungsfähigkeit und -qualität, unterstützende Faktoren einer tragfähigen Eltern-Kind-Beziehung, das Herbeiführen gelungener Interaktionen und der Ausdruck wertschätzenden Feedbacks zwischen Eltern und Kind im Vordergrund.
In der therapeutischen Arbeit mit Kindern hat die Eltern-Kind Beziehung immer Vorrang. Daher sind sie nicht nur unabdingbarer Teil der Therapie, sondern auch in der Verantwortung für die Beziehungsgestaltung und das Gelingen der Eltern-Kind-Interaktion.
Neben praktischen Übungen zum Umgang mit Frustration, der fehlenden Augenhöhe zwischen Eltern und Kind und dem Annehmen von Lob und Kritik bekommen die Teilnehmer auch Hilfestellungen für Elterngespräche und einen Leitfaden für eine gegenseitig wertschätzende Reflexion an die Hand.
Die Teilnehmer verfügen am Ende des Seminars über das nötige Wissen, um sowohl die Eltern als auch das Kind in ihren vorhandenen Ressourcen zu stärken und in ihren beziehungsrelevanten Kompetenzen zu fördern. Die Wichtigkeit von gegenseitigem Zuhören, Perspektivübernahme, autonomieunterstützendem Steuerungsverhalten sowie der Umgang mit Lob und Anerkennung werden vermittelt. Obgleich die Beziehungsarbeit eine der vier Interventionsformen das Du+Ich-Konzeptes ist, können die Teilnehmer diese nach dem Seminar unabhängig vom Du+Ich-Konzept in ihre tägliche Arbeit mit einfließen lassen.
Seminar-Bausteine Du+Ich-Konzept:
- Überblicksseminar Du+Ich-Konzept
- Diagnostik und Interventionsplanung bei Lern- und Hausaufgabenschwierigkeiten
- Betätigungsbefähigung
- Lernberatung von Eltern
- Beziehungsarbeit mit Eltern und Kind
- Elterncoaching