Ergotherapie und Trauma

Wenn Handeln wieder möglich wird – Ergotherapeutische (Handlungs)Perspektiven bei Traumafolgen


Auch wenn traumatische Erfahrungen der Vergangenheit angehören, reichen ihre Spuren weit in die Gegenwart hinein – in das Handeln, in das Erleben, in die Qualität von Alltag und Beziehung. Sie hinterlassen Spuren in Körperprozessen, verschieben Wahrnehmung und Erfahrung und greifen tief in das Gefüge von Handlungsfähigkeit, Lebensqualität und Beziehungsqualität ein.

Für die ergotherapeutische Praxis stellt sich damit die Aufgabe, Räume zu eröffnen, in denen Regulation und Sicherheit wieder erfahrbar werden – und in denen Selbstbestimmung wie auch Selbstwirksamkeit nicht abstrakt, sondern handelnd in der Betätigung zurückgewonnen werden können.

Dieser zweitägige Workshop bietet eine Einführung in die Grundlagen traumasensibler Ergotherapie. Behandelt werden die neurophysiologischen Prozesse von Trauma und Schocktrauma, ihre Auswirkungen auf Alltag und Handlung sowie Möglichkeiten, diese Erkenntnisse in eine betätigungsorientierte Praxis zu übersetzen.

Die Inhalte reichen von den Grundlagen verschiedener Traumaformen und deren diagnostischen Bezügen über die Frage, wie sich Traumatisierungen auf Handlungsfähigkeit, Alltagsbewältigung und Betätigungsidentität auswirken. Thematisiert werden außerdem der Erstkontakt und die Gestaltung von Behandlungsverträgen, die Bedeutung von Gesprächsführung und Haltung, die Nutzung von Assessments in unterschiedlichen Settings sowie die Rolle eines regulierten Nervensystems für Handlungssicherheit und Kompetenz. Ebenso werden Aspekte von Teamkultur, Praxisorganisation und der therapeutischen Rahmengestaltung aufgegriffen.

Ziel ist es, Konzepte und Methoden kennenzulernen, die Sicherheit, Orientierung und Handlungsspielräume im Alltag fördern.

Inhalte:

  • Formen von Trauma und ihre Bedeutung für die Ergotherapie
  • Neurophysiologische Grundlagen
  • Auswirkungen auf Alltag, Betätigung und Handlungsidentität
  • Erstkontakt, Behandlungsverträge und Settinggestaltung
  • Beziehungsgestaltung, Validierung und Gesprächsführung
  • Betätigungsorientierte Methoden zur Förderung von Regulation, Sicherheit und Handlungskompetenz
Das Seminar findet in Nienstädt statt!
Referenten:
Diana KrämerGesundheitswissenschaftlerin (B.Sc.), Ergotherapeutin (M.Sc), Dozentin und Fachbuchautorin zu DBT, Inhaberin einer Praxis für Ergotherapie, Berlin
Termine:
Dauer:
2 Tage
Lehreinheiten:
16  (Eine Lehreinheit entspricht 45 Minuten)
Fortbildungspunkte:
16
Anmeldefrist:
4 Wochen vor Kursbeginn
Kosten:
450,00 €
Teilnehmer:
Ergotherapeut*innen