Held*innenwerkstatt-Trainer*in 2025

Zertifizierungs-Workshop mit der Autorin für Erzieher*innen, Lehrer*innen & Therapeut*innen!
Nach dem 2tägigen Workshop erhältst du das Trainer*innen-Zertifikat!

Fein- und grafomotorische Held*innen-Tricks für Kinder, um die Herausforderungen im Schulalltag zu meistern. Die Trainingsinhalte sind für die präventive Arbeit an Grundschulen konzipiert, können aber leicht für die ergotherapeutische Einzel- und Gruppenbehandlung sowie zur Schulvorbereitung im Kindergarten adaptiert werden.

Viele Kinder werden mit feinmotorischen Auffälligkeiten eingeschult und haben nicht selten Schwierigkeiten, den schulischen Aufgaben gerecht zu werden. Auch von Seiten der Schulen und Eltern ist es eine Herausforderung auf die Problematik zu reagieren. Aus dieser misslichen Lage heraus entstand 2012 die Held*innenwerkstatt an einer Grundschule in Berlin Kreuzberg und ist dort seitdem aktiv.

In der Held*innenwerkstatt lernen die Kinder in Gruppen fein- und grafomotorische Tricks, um die Herausforderungen im Schulalltag zu meistern. Die Lehrkräfte sowie Eltern haben ebenfalls die Möglichkeit Unterstützung und Beratung zu erhalten.

Der Kern des Trainings sind die Held*innentricks, die die Kinder trainieren und im schulischen Alltag anwenden lernen. Über die Jahre haben Lisa Vasvari und ihr Team viele Übungen und Ideen entwickelt, die einfach umsetzbar und integrierbar sind. Durch das Thema Held*innen finden die Kinder einen schnellen Zugang zum Thema.

Im Workshop werden das Projekt und die Idee dahinter beschrieben. Lisa Vasvari berichtet aus dem Alltag der Held*innenwerkstatt und stellt die Inhalte vor.

Ihre selbst illustrierten Materialien sowie weitere kreative Ideen für den schulischen und heimischen Alltag werden anschaulich dargestellt und praktisch erprobt. Alle Teilnehmer erhalten Unterlagen sowie Kopiervorlagen für die Durchführung eines „Superkräftetrainings“.

Der Workshop richtet sich an Ergotherapeut*innen sowie an Erzieher*innen und Lehrer*innen.

Die Trainingsinhalte sind für die präventive Arbeit an Grundschulen konzipiert, können aber für die ergotherapeutische Einzel- und Gruppenbehandlung sowie zur Schulvorbereitung im Kindergarten adaptiert werden!

Pädiatrie Basics

In diesem Kurs bekommen Sie einen strukturierten Fahrplan und einen ersten Überblick über die moderne Ergotherapie im Arbeitsfeld Pädiatrie. Er eignet sich besonders für Berufsanfänger und (Wieder-) Einsteiger in der Pädiatrie!

Neben den ergotherapeutischen Grundlagen wird die Vielseitigkeit des pädiatrischen Arbeitsfeldes und der spezifische Behandlungsprozess dargestellt. Anhand von Fallbeispielen, vielen Strukturierungshilfen und  Checklisten sowie konkreten Tipps und Tricks, wird dargestellt wie die pädiatrische Behandlung transparent aufgebaut, geplant und gestaltet wird, damit die Alltagsziele der Kinder und ihrer Eltern erfolgreich umgesetzt werden.

Mit dem Handwerkszeug dieses Kurses kann die Arbeit mit den Kindern und deren Eltern beginnen!

Inhalte:

  • Ergotherapeutische Grundlagen
  • Ergotherapeutischer Prozess & Diagnostik
  • Kindliche Betätigung und Entwicklung
  • Ablauf der ersten Therapieeinheiten
  • Struktur der Therapieeinheiten
  • Zielformulierung
  • Konzepte in der Pädiatrie
  • Einbinden der Eltern in die Therapie
  • Beratung des Umfeldes: Erzieher & Lehrer

SI, Bobath & Affolter für Kinder

Ein Kurstag, der kurze Schlaglichter auf Therapiekonzepte wirft, die altbewährt und viel diskutiert sind!

Es erwartet Sie eine kurze Einführung in Hintergrund und Grundlagen der Konzepte sowie praktische Sequenzen, um ein Gefühl für die jeweilige Arbeit zu bekommen.

Am Ende des Tages haben Sie ein kompaktes Wissen zu den Grundlagen der Therapiekonzepte erworben und eine Vorstellung davon, ob diese Methoden in Ihr Portfolio passen.

Inhalte:

  • Theorie-Einführung in SI, Bobath & Affolter
  • Ausgewählte praktische Sequenzen
  • Anwendungsmöglichkeiten

Wunstorfer Konzept (Webseminar)

Das Wunstorfer Konzept wurde von Britta Winter entwickelt und enthält vielfältige, erprobte Durchführungshinweise und Arbeitsmaterialien für die Gestaltung des ergotherapeutischen Prozesses in der Pädiatrie. Das Konzept beruht auf dem Canadian Model of Occupational Performance (CMOP), dem Canadian Practice Process Framework (CPPF) und den Grundgedanken der ICF. Das Konzept ist darüber hinaus mit vielen ergotherapeutischen Maßnahmen, Interventionen und Trainings kompatibel und bietet so ein flexibles Konzept, welches die Rahmenbedingungen und Abläufe beschreibt, aber genügend Freiraum für die individuelle inhaltliche Gestaltung lässt.

Das Wunstorfer Konzept beschreibt das Vorgehen des ergotherapeutischen Prozesses in sechs Bausteinen: 1. Das Erstgespräch, Ergotherapeutische Befunderhebung und Zielsetzung, 2. Therapiegestaltung nach dem Wunstorfer Konzept, 3. Wunstorfer Basistraining, 4. Elternberatung, 5. Beratung von Erziehern und Lehrern und Beratung zur Integration in das soziale Umfeld und 6. Dokumentation. Im Rahmen der Qualitätssicherung ermöglicht das Wunstorfer Konzept, die Therapie von Anfang an klientenzentriert, betätigungsorientiert, alltagsorientiert, strukturiert und überprüfbar zu gestalten und somit professioneller und effizienter zu arbeiten. Die Anwendung von sensomotorisch-perzeptiven Grundprinzipien, verhaltenssteuernden Interventionen, Psychoedukation und der Anwendung von kognitiven Strategien.

Einige Bausteine des Wunstorfer Konzepts wurden inzwischen eingehender auf die Praktikabilität und Wirkung untersucht und die Ergebnisse können insgesamt als sehr positiv bewertet werden. Dies berichten auch die vielen Ergotherapeut*innen, welche die Bausteine des Wunstorfer Konzeptes in ihrem Arbeitsalltag nutzen.

In diesem Kurs eignen sich die Teilnehmer*innen umfassendes theoretisches und praktisches Know-how an, um das Wunstorfer Konzept im therapeutischen Prozess sicher und effizient durchführen zu können.

Inhalte:

  • Erstgespräch
  • Therapiegestaltung
  • Wunstorfer Basistraining
  • Elternberatung
  • Umfeldberatung
  • Dokumentation
Hinweis:
Ab 2025: Den Ordner mit dem Handout sowie den Wunstorfer Konzept-Materialien inkl. CD-ROM muss sich jede Teilnehmer*in eigentständig vor der Fortbildung bei unserem Kooperations-Copyshop bestellen (Kosten 129 €). Weitere Infos dazu folgen mit der Kurszusage.
Der Kurs findet als Live-Webseminar über den Anbieter Zoom statt. Dafür ist ein Laptop/PC/Tablet mit Kamera & Mikrofon Voraussetzung. Der Zugangslink sowie weitere Infos folgen nach Anmeldung bzw. nach Zahlungseingang. Alle Teilnehmer/Videos sind während des Webseminars für die anderen Teilnehmer der Seminargruppe sichtbar und ein Austausch ist möglich. Hinweis: für Webseminare gelten diese AGBs.

Schmerzpatienten (Webseminar)

Die Arbeit mit Schmerzpatienten kann einen mit verschiedensten Fragen und Herausforderungen konfrontieren: manchmal stellen sich Patienten primär zur Behandlung von Schmerzen mit einem klar umschriebenen Auslöser (Unfall, Operation, Tumorerkrankung) oder auch mit Schmerzen auf Grund einer Schmerzerkrankung (Migräne, chronische Polyarthritis) vor, mit denen sie im Alltag nicht zurechtkommen. Manchmal wird Hilfe aber auch zunächst wegen einer psychiatrischen Grunderkrankung im Rahmen einer psychisch-funktionellen Behandlung in Anspruch genommen (z.B. Depression, PTSD), bei der sich erst in der Folge herausstellt, dass parallel ein – gelegentlich schwer zu fassendes – Schmerzsyndrom existiert.

In jedem Fall kann einen die Arbeit vor verschiedene Fragen und Herausforderungen stellen: Was passiert in Körper und Psyche bei chronischen Schmerzen? Was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen verschiedenen Schmerzbildern und was bedeutet das für die Behandlung? Wie vermittele ich ein Behandlungsrational und motiviere den Patienten? Was sind Zielkonflikte in der Behandlung und wie gehe ich damit um? Und nicht zuletzt: was gibt es für spezielle Techniken und Übungen in der Arbeit mit chronischen Schmerzpatienten, die sich auch in der Ergotherapie anwenden lassen? Was sollte ich bei der Anwendung mir bereits bekannter Techniken speziell bei dieser Patientengruppe beachten?

In diesem Seminar sollen diese Fragen so weit wie möglich beantwortet und über praktische Demonstrationen und Übungen sowohl Kenntnisse und praktische Fertigkeiten für die Arbeit mit Schmerzpatienten vertieft, als auch Sicherheit und Freude im Umgang mit dieser Patientengruppe vermittelt werden.

Bitte beachten: Der Kurs findet als Live-Webseminar über den Anbieter Zoom statt. Dafür ist ein Laptop/PC/Tablet mit Kamera & Mikrofon Voraussetzung. Der Zugangslink sowie weitere Infos folgen nach Anmeldung bzw. nach Zahlungseingang. Alle Teilnehmer/Videos sind während des Webseminars für die anderen Teilnehmer der Seminargruppe sichtbar und ein Austausch ist möglich. Hinweis: für Webseminare gelten diese AGBs.

Ergotherapeutisches Sozialkompetenztraining (EST)

Das ergotherapeutische Sozialkompetenztraining (EST) von Menke & Löcker ist ein manualisiertes Training für 16 Therapieeinheiten. Es wurde für Gruppen von 6 Kindern im Grundschulalter konzipiert, die wegen einer Störung der psychosozialen Funktionen und den daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen ergotherapeutisch behandelt werden sollen.

Ziel des Trainings ist die Verbesserung der Sozialkompetenz in sehr konkreten alltagsnahen Situationen (in der Familie, Schule, Freizeit). Die Durchführung des Trainings ist für zwei Therapeutinnen geplant.

Die Kinder erarbeiten im EST soziale Regeln und Handlungsmöglichkeiten, erproben diese spielerisch in der Gruppe und festigen sie durch Hausaufgaben. Die Kinder bekommen im Training viele anschaulische, gut einsetzbare Materialien an die Hand, die sie auch nach Therapieende unterstützend nutzen können. Themen sind dabei z. B.

  • Kommunikationsregeln
  • Die Familie als Team
  • Erkennen und Benennen von Gefühlen
  • Umgang mit Wutausbrüchen
  • Bewältigung von Angst
  • Freundschaft, Vertrauen,
  • Hilfe annehmen und helfen

Einen wichtigen Teil des Trainings macht die enge Einbeziehung der Eltern aus: auch sie erhalten in jeder Einheit Informationen und praktische Hausaufgaben, um ihre Kinder im Therapieverlauf gut unterstützen zu können. Zwei Elterneinheiten in der Gruppe bieten zudem die Möglichkeit, die bisherigen Inhalte der Therapie zu vertiefen und sich auszutauschen. Im Seminar wird das Training vorgestellt und die Umsetzung praktisch erprobt.

Im den ersten beiden Tagen  werden die theoretischen Hintergründe des EST praxisnah vorgestellt.

Themen:
  • Die ergotherapeutische Befundung im Hinblick auf das EST
  • Die Vorbereitung des Kindes und der Eltern auf das EST in der Einzeltherapie
  • Das Planen und Zusammenstellen der Gruppe
  • Lerntheoretische Hintergründe
  • Verhaltenstherapeutisch-orientierte Interventionen
  • Elternarbeit
An Kurstag 3 und 4 wird jede Einheit des EST mit dazugehörigen Hausaufgaben für Kinder und Eltern besprochen, ebenso die zwei Elternabende. Viele Elemente werden praktisch erprobt und deren Durchführung reflektiert.
Filme und Fotos, sowie Erfahrungsberichte aus der Anwendung des EST machen die Umsetzung des Manuals sehr anschaulich.

Inhalte:

  • Ergotherapeutische Befunderhebung zum EST
  • Gruppenzusammensetzung
  • Zugrundeliegende therapeutische Strategien
  • Einführung in das Training
  • Überblick über alle Einheiten
  • Exemplarische Erprobung der Einheiten
  • Elterntraining
Wichtige Hinweise:
Der Kurs findet als Präsenzkurs in Nienstädt (4 Tage) statt.

Bitte besorge dir vor dem Kurs diese beiden Bücher und bring sie mit:
Menke, B. Otte-Löcker S. Ergotherapeutisches Sozialkompetenztraining EST. 2., überarb. u. erw. Auflage. Idstein: Schulz-Kirchner; 2017.
Menke B., Otte-Löcker S. Workbook für Eltern zum Teamtraining EST. 3. Auflage. Idstein: Schulz-Kirchner; 2022.

Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem Training mit Kindern aus der 5. und 6. Klasse, eignet sich dieser Kurs auch für die Arbeit mit älteren Kindern!

 

Genusstraining in der Therapie

Ist es möglich im Rahmen einer Therapie aktives Genießen der „kleinen Dinge“ des Alltag zu erlernen?
Bereits 1983 veröffentlichte der Psychologe Dr. Rainer Lutz, gemeinsam mit der Psychotherapeutin Eva Koppenhöfer das Therapieprogramm „Die kleine Schule des Genießens“ als halbstandardisiertes verhaltenstherapeutisches Behandlungsprogramm. Als Genusstherapie oder -training ergänzt es heute immer öfter die etablierten psychiatrischen Behandlungsangebote.

Bis zu acht Patienten nehmen an den aufeinander aufbauenden ca. 90minütigen Sitzungen teil. Neben einer Einführungs- und Abschlusssitzung orientieren sich die weiteren Sitzungen an den fünf Sinnen des Menschen. Der Sitzungsaufbau ist immer gleich: nach einer Entspannungsübung folgen Wissenstransfer, Experimente und die Vorstellung einer „Hausaufgabe“ jeder einzelnen Teilnehmerin.
Das Programm hat einen starken Alltags- und Biografiebezug. Unabhängig von der Diagnose spricht es über die konkreten Wahrnehmungsübungen gezielt die gesunden Anteile vieler Patienten an. Patienten wechseln während der Sitzungen oft aus der Krankenrolle, sind aktiver, offener, zeigen bessere soziale Kompetenzen und weniger die krankheitsbedingten Symptome und Einschränkungen.

Beide Referenten arbeiten langjährig auf einer offenen allgemeinpsychiatrischen Akutstation, wo das Programm in Kooperation von Pflegepersonal und Ergotherapeuten seit mehreren Jahren zweimal in der Woche angeboten wird.
Das Therapieprogramm lässt sich aufgrund der Struktur und der Ressourcenorientierung sowohl im stationären, als auch im ambulanten Bereich anbieten.

Im Seminar werden neben den theoretischen Grundlagen zum Therapieprogramm, alle 7 Einheiten mit den Teilnehmerinnen durchgeführt, so dass die Inhalte unmittelbar nach dem Kurs in die Praxis umgesetzt werden können.

Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen begrenzt.

Inhalte:

  • theoretische Einführung in das Behandlungsprogramm
  • Vorstellung des Trainingsaufbaus und der Einheiten
  • Praktische Erprobung / Selbsterfahrung aller Einheiten

Handeln gegen Trägheit

Alle, die im Bereich der psychischen Gesundheit arbeiten, kennen die Situation, dass ihre Klienten aufgrund schwerer psychiatrischer Erkrankungen häufig Schwierigkeiten haben, persönliche Ziele zu formulieren.

Dementsprechend entsteht immer wieder der Eindruck, dass die Klienten unmotiviert sind, ihr Verhalten nicht ändern wollen und Pläne oder Empfehlungen nicht umsetzen können. Sie wirken dadurch auf andere abgestumpft. In der Arbeit mit diesen Menschen zeigt sich immer wieder, wie schwierig es ist, sie aus dieser oft schon lange bestehenden Trägheit herauszuholen.

Entweder wird die psychische Erkrankung oder die Person selbst für diese Trägheit verantwortlich gemacht. In beiden Fällen bleibt ein Gefühl der Hilflosigkeit und Frustration zurück. Inzwischen weiß man jedoch, dass es weder notwendig noch akzeptabel ist, die Trägheit eines Menschen als etwas Unveränderliches oder als „behandlungsresistent“ anzusehen.

Daher stellt sich die Frage, wie Passivität und Inaktivität abgebaut und gesundheitsförderliche Aktivitäten aufgebaut werden können.

Im Jahr 2010 veröffentlichte Terry Krupa zusammen mit acht Kolleginnen in Kanada die englischsprachige Intervention Action over inertia. Die Autoren, die sowohl in der Lehre als auch als praktizierende Ergotherapeuten in verschiedenen psychiatrischen Arbeitsfeldern tätig sind, haben damit die erste manualisierte ergotherapeutische Intervention für die psychiatrische Ergotherapie entwickelt und im Rahmen einer Pilotstudie erprobt.

Waren anfangs Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen die Zielgruppe, wird das Programm heute bereits bei Schmerzpatienten, Soldaten, die aus Kriegseinsätzen zurückkehren, Menschen, die vom Erwerbsleben in den Ruhestand wechseln und Menschen mit kognitiven Einschränkungen eingesetzt.

2021 wurde das Manual aktualisiert und dabei auch die Partizipation in den Fokus gerückt.

Worum geht es?

Das Programm richtet sich an Menschen, deren Betätigungsbalance zum Beispiel aufgrund einer schweren psychiatrischen Erkrankung aus dem Gleichgewicht geraten ist. Passivität, sozialer Rückzug, Bewegungsmangel, Teilhabeeinschränkungen oder Betätigungsseinseitigkeit sind häufig die Folge. Mit Unterstützung der Ergotherapeutin sollen sie in einem strukturierten Therapieprozess ihre Aktivitätsmuster so verändern, dass sich trotz krankheitsbedingter Einschränkungen ihre Betätigungsbalance, ihr Wohlbefinden und ihre Teilhabe verbessern. Das Programm folgt damit auch aktuellen recoveryorientierten Ansätzen. Das Manual stellt dazu umfangreiche Instrumente für die Therapie zur Verfügung, unterstützt die Strukturierung des Therapieprozesses und die Zusammenarbeit.

Handeln gegen Trägheit basiert auf dem Canadian Model of Occupational Performance and Engagement (CMOP-E) auf, ist stark klientenzentriert und konsequent alltagsorientiert. Der Referent hat das Manual komplett ins Deutsche übersetzt, kulturell angepasst und in einer Pilotstudie auf seine Anwendbarkeit überprüft. Zusammen mit zehn Kolleginnen hat er auch das Update übersetzt und 2023 veröffentlicht.

Das Therapieprogramm kann aufgrund seiner Struktur und Ressourcenorientierung sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich angeboten werden. Die Durchführung als Einzeltherapie ist sinnvoll, eine Anpassung an die eigenen Rahmenbedingungen ist jedoch möglich. Es erfordert keine besonderen Rahmenbedingungen und kann überall dort eingesetzt werden, wo mit (chronisch) psychisch kranken Menschen gearbeitet wird.

Inhalte:

  •  Theoretischen Grundlagen zum Therapieprogramm
  • Vorstellung der Therapiematerialien anhand von Selbsterfahrung und Fallbeispielen
  • Vertiefung der Inhalte in Gruppenarbeiten
  • Erfahrungen des Referenten

Literatur:
Krupa et al., (2021) Aktivität und Partizipation bei Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen fördern/Der Ansatz Handeln ermöglichen – Trägheit überwinden. (A. Pfeiffer, Trans. unter Mitarbeit von Munja Araci, Anja Gehringer, Inken Hullen, Wiebke Kleinhenz, Sonja Lambracht, Janine Rothmeier, Ellin Schulze, Silvia Schuppisser Bonderer, Claudia Wagner und Carla Wallimann) (1., 2023th ed.). Idstein: Schulz-Kirchner

Hinweis: Die Literatur ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs, jedoch zur Anwendung des Trainings in der Therapie notwendig.

ET 6-6-R

Der ET 6-6-R ist ein fachübergreifendes Standard-Diagnostikum im deutschen Sprachraum. Seine Anwendung ermöglicht die Erstellung eines differenzierten Entwicklungsprofils über fünf (ab 42 Monate sechs) Entwicklungsbereiche innerhalb eines breiten Altersspektrums.

Im Kurs werden zunächst die Grundannahmen des Verfahrens erläutert. Darauf folgend werden durchführungsbezogene Aspekte des ET 6-6-R   (Materialien, Protokollierung, Besonderheiten in den verschiedenen Altersbereichen) ausführlich erörtert. Praktisch wird dies anhand von Demonstrationen und Übungen erarbeitet. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Erstellung und Interpretation von Entwicklungsprofilen. Der Praxisbezug wird mit Hilfe von Fallbeispielen hergestellt. Die Aussagemöglichkeiten des ET 6-6-R bezüglich förderdiagnostischer Fragestellungen sowie der Entwicklungs- und Therapiekontrolle werden anschaulich erörtert.Was ist neu?
  • besonders gute Differenzierungsfähigkeit im unteren und mittleren Leistungsbereich
  • Erweiterung der Aufgabenmenge von zuvor 180 Aufgaben auf nun 245 Aufgaben
  • neue Materialien
  • deutliche Erhöhung des Standardisierungsgrades der Aufgaben
  • übersichtliche Neugliederung der Entwicklungsbereiche in (1) Körper- und (2) Handmotorik, (3) kognitive Entwicklung und (4) Sprachentwicklung sowie die (5) sozial-emotionale Entwicklung ohne weitere Unterbereiche
  • der bewährte zusätzliche Untertest Nachzeichnen bleibt ab 42 inhaltlich überarbeitet erhalten
  • Neugestaltung der Auswertung und Interpretation mit: bereichsspezifischen Entwicklungsquotienten, neu erhobenen Testnormen, neugestalteten Protokollmaterialien
 Inhalte:
  • Grundlagen der Testkonstruktion
  • Durchführungsbezogene Aspekte
  • Auswertung und Interpretation der Entwicklungsprofile anhand von Fallbeispielen
  • Exemplarische Erprobung der Testdurchführung (Demonstration, Übungen)

Ergotherapie bei Kindern mit UEMF

In diesem Kurs bekommen Sie kompaktes Wissen zur Umschriebenen Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen (UEMF), welche auch als Koordinationsstörung bezeichnet wird.

Kinder mit UEMF zeigen Schwierigkeiten beim Erwerb motorischer Fertigkeiten im grob- und feinmotorischen Bereich und benötigen besondere Voraussetzungen um alltägliche Fertigkeiten wie Fahrrad fahren, Ball spielen und malen und schreiben zu erlernen. Oft treten auch begleitende Störungen, wie mangelndes Selbstwertgefühl, soziale Probleme oder ADHS auf.

Im Seminar werden Grundlagen zum motorischen Lernen, leitliniengetreue Diagnostikinstrumente und der Symptomatik der UEMF vermittelt. Darauf aufbauend wird auf die evidenzbasierten und aufgabenorientierten Behandlungsansätze CO-OP und NTT eingegangen. Speziell die Diagnose F82.1: UEMF der Fein- und Grafomotorik ist eine häufig gestellte Diagnose im ambulanten ergotherapeutischen Bereich. Somit wird speziell auf die Diagnostik, Grundlagen und Behandlungsansätze bei grafomotorischen Schwierigkeiten eingegangen. Informationen zur Umfeldberatung runden das Thema ab.

Inhalte:

  • Leitlinie UEMF
  • Motorisches Lernen
  • Diagnostik
  • Behandlungsansätze: CO-OP, NTT
  • Grafomotorik
  • Umfeldberatung bei UEMF